In den letzten fünf Tagen haben mehr Besucher die Bündner Berufsausstellung Fiutscher besucht als dies bei den vergangenen Austragungen der Fall war. Neben Schulklassen und Familien haben vermehrt auch Erwachsene die Messe für Aus- und Weiterbildungen besucht. Sie bot gemäss OKPräsident Rico Cioccarelli für Jung und Alt ein grosses Erlebnis. «Die Aussteller haben hervorragende Arbeit geleistet. Die Qualität der Ausstellung steigt von Jahr zu Jahr.» Insgesamt haben rund 300 Lernende und Berufsfachleute pro Tag die Stände betreut.
Neuerungen haben sich bewährt
An der grössten Ausstellung im Kanton Graubünden, die in diesem Jahr stattfindet, haben 90 Aussteller rund 180 Berufe der Grundbildung und 240 Weiterbildungen gezeigt. Die Ausstellungsfläche konnte im Vergleich zur letzten Ausstellung auf über 5000 m² vergrössert werden. Neuerungen wie die neue Messeführung, der Eingangsbereich, die Veranstaltungen und die Verpflegungsmöglichkeiten haben sich bewährt. Die erstmalige Durchführung einer Schweizer Berufsmeisterschaft in der Churer Stadthalle war ein voller Erfolg. Besucher aus der ganzen Schweiz haben die Schweizer Meisterschaften der Metzger besucht. An Fiutscher wurde der 19-jährige Berner Sven Lauber als Schweizermeister der Fleischfachleute gekürt. Gemäss BGV-Direktor Maurus Blumenthal wird der eingeschlagene Weg auch an der nächsten Austragung weitergeführt. Die Berufsausstellung ist für die Berufswahl der Jugendlichen von grosser Bedeutung, um die berufliche Vielfalt praxisnah kennenzulernen. Fiutscher zeichnet sich daneben auch als Erlebnismesse der Bündner Berufswelt aus und soll künftig noch stärker darauf ausgerichtet werden. Die nächste Ausstellung findet voraussichtlich Mitte November 2025 statt.
Berufsbildung gegen Arbeitskräftemangel
Der Samstag stand im Zeichen der Weiterbildung. Der bekannte Berufsbildungsexperte Rudolf Strahm zeigte anlässlich einer Diskussionsrunde die Bedeutung der Berufsbildung für den wirtschaftlichen Erfolg der Schweiz auf. Um den Fachkräftemangel zu begegnen, ist die Stärkung der Berufsbildung ein wichtiges Instrument. Darüber sind sich neben Strahm Hotelierin Claudia Züllig und Nationalratspräsident Martin Candinas einig. Die Bedeutung der Berufsbildung wird in der breiten Öffentlichkeit und in den Medien jedoch noch immer zu wenig anerkannt. Sie ist ein zentraler Bestandteil, um dem Arbeitskräftemangel zu begegnen, von welchem Graubünden besonders stark betroffen ist. «Graubünden verfügt über eine solide Berufsbildung, die künftig gestärkt werden muss, um dem Fachkräftemangel besser begegnen zu können», erklärt Viktor Scharegg, Präsident des BGV.