Beim Berufseinstieg kann es aus unterschiedlichen Gründen Schwierigkeiten geben. Wichtig ist, dass alle Beteiligten, Jugendlichen, Lehrer/innen und Eltern gemeinsam mit fachlicher Unterstützung nach Lösungen suchen. Bei einigen Jugendlichen braucht es mehrere Anläufe. Einige Jugendliche brauchen mehr Zeit für die Berufswahl. Ebenfalls können persönliche und gesundheitliche Schwierigkeiten dazu führen, dass der übliche Übergang zwischen Oberstufe und Berufslehre nicht funktioniert.

Gezielte Unterstützung
Das Case Management Berufsbildung (CMBB) des Kantons richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene von 14–25 Jahren, welche Unterstützung in der Berufswahl und beim Berufseinstieg benötigen. Die Case Manager/innen unterstützen Jugendliche und junge Erwachsene auf dem Weg in die berufliche Grundbildung individuell. Die Beratungen werden im gesamten Kanton und in allen drei Kantonssprachen durchgeführt. Wenn es Hinweise darauf gibt, dass die Jugendlichen zusätzliche Unterstützung benötigen, um nach Abschluss der obligatorischen Schulzeit eine Anschlusslösung zu finden, können sich diese ab dem zweiten Semester der zweiten Oberstufe über die Berufsberatung beim CMBB anmelden. Auch wenn junge Erwachsene nach der Volksschule oder einem Brückenangebot keine Anschlusslösung haben oder eine berufliche Grundbildung abgebrochen wurde, können sie durch das CMBB begleitet werden. Die Teilnahme am CMBB ist freiwillig und kostenlos. Es ist wichtig, die Balance zwischen Unterstützung und Hilfe zur Selbsthilfe zu finden. Im CMBB werden Jugendliche befähigt, sich selbst zu helfen und an ihren Aufgaben zu wachsen, um schliesslich eine Berufsausbildung erfolgreich zu meistern. Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Partnern – also den Erziehungsberechtigten, den Lehrpersonen und diversen weiteren Fachpersonen – ist unerlässlich. Nur wenn alle in die gleiche Richtung gehen, kommen die Jugendlichen auf ihrem Weg in die Berufswelt weiter.

Jugendprogramm «Funtauna»

Das Jugendprogramm «Funtauna» ist eine arbeitsmarktliche Massnahme, auch Motivationssemester genannt. Dort arbeiten Jugendliche an fünf Tagen pro Woche an ihrer beruflichen Zukunft, sie setzen sich mit der Berufswelt auseinander und optimieren ihr Schulwissen. Auch für die Alltagsgestaltung besteht Raum, ebenso für die Vorbereitung auf die berufliche Grundbildung. Die Anmeldung läuft über die regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV), die Invalidenversicherung der Sozialversicherungsanstalt (SVA-IV) oder über den Sozialdienst der Region. Weitere Informationen: www.gr.ch

Brückenangebot

Zeichnet sich gegen Ende der Volksschule ab, dass Jugendliche noch mehr Zeit für das Finden einer Anschlusslösung brauchen, ist ein Brückenjahr die ideale Zwischenlösung. Im Kanton Graubünden gibt es verschiedene Brückenangebote, die Jugendliche in der Berufswahl und beim Finden einer Anschlusslösung unterstützen. Der Basis-Lehrplan ist jeweils derselbe, die Angebote unterscheiden sich aber zum Beispiel darin, dass verschiedene Schwerpunkte gewählt werden können oder kombinierte Angebote bestehen, also gleichzeitig die Schule besucht und ein Praktikum absolviert wird. Weitere Informationen: www.gr.ch

«Die Berufslehre hat mir die Basis für meinen Werdegang gelegt. Ohne Berufslehre keine Weiterbildungen und somit wäre ich wohl niemals Geschäftsführer einer Unternehmung geworden. Geblieben sind viele tolle Erinnerungen an Weggefährten und Episoden, die im Nachhinein lustig und lehrreich waren, sowie auch viele Dinge die man fürs Leben gelernt hat.»

Marc Gianola, CEO Hockey Club Davos