Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um zu erfahren, welche Lehrbetriebe eine offene Lehrstelle im Wunschberuf anbieten. Unter www.berufsberatung.ch/lena, www.explore.fiutscher.ch oder der BIZ-App sind die freien Lehrstellen in Graubünden aufgeführt. Es werden alle offenen Lehrstellen angezeigt, welche die Betriebe den Kantonen melden. Lehrstellen werden auch auf Webseiten der Lehrbetriebe und in Zeitungsinseraten publiziert. Am besten ist es, wenn die Jugendlichen direkt bei Betrieben nachfragen, wo sie gerne eine Lehre machen möchten. Zudem können Verwandte und Bekannte helfen, eine Lehrstelle zu finden. Es ist sinnvoll, sich bei mehreren Lehrbetrieben zu bewerben.
Bewerbung
Bewerben heisst für sich selbst werben. Eine Bewerbung muss überzeugen. Ein sorgfältiges Vorgehen lohnt sich. Zur Bewerbung gehören Bewerbungsschreiben, Lebenslauf mit Foto sowie Zeugnisse der Oberstufe. Bewertungen von Schnupperlehren, Eignungstests, Zertifikate sowie ein Deckblatt können eine Bewerbung aufwerten. Jede Bewerbung soll zum Beruf passen und persönlich gestaltet sein. Es gibt Lehrbetriebe oder Berufsverbände, die Resultate von Eignungstests verlangen. Diese Tests prüfen je nach Beruf unterschiedliche Fähigkeiten sowie das Schulwissen. Sie werden von Berufsverbänden oder von unabhängigen Firmen durchgeführt. Viele Betriebe wünschen eine schriftliche Bewerbung mit einem Dossier. Bei immer mehr Firmen kann man die Bewerbung per E-Mail zustellen. Das Bewerbungsdossier muss natürlich an die ausgewählte Lehrstelle und der Lehrfirma angepasst werden. Ist ein Beruf bei Jugendlichen sehr beliebt und/oder gibt es nur wenige Lehrstellen, macht es Sinn, sich auch um Lehrstellen in anderen Berufen zu bewerben.
Vorstellungsgespräch und Schnupperlehre
Mit der Einladung zu einem Vorstellungsgespräch ist die erste Hürde genommen. Vor dem Gespräch sollten Fragen und mögliche Antworten zusammengestellt werden. Vorstellungsgespräche können in der Schule oder zusammen mit den Eltern trainiert werden. Beim Vorstellungsgespräch gibt man sich von seiner besten Seite. Der Lehrbetrieb will von den Jugendlichen nun Genaueres wissen, will sie persönlich besser kennenlernen und sehen, ob sie sich für diese Lehrstelle eignen und ins Team passen. Beim Vorstellungsgespräch ist es wichtig, dass man offen antwortet, aber auch selbst Fragen stellt. Wichtig ist auch, dass der Anreiseweg bekannt ist und man weiss, bei wem man sich melden muss. Zu einer Schnupperlehre für die Lehrstellenbewerbung (Selektions-Schnupperlehre) werden Jugendliche schliesslich eingeladen, wenn die Bewerbungsbemühungen für die Lehrstelle bis zu diesem Zeitpunkt erfolgreich waren. Der Lehrbetrieb prüft, ob sich die Jugendlichen für diesen Beruf und die Lehrstelle in der Unternehmung eignen. Die Jugendlichen prüfen, ob sie in diesem Betrieb die geplante Lehre machen möchten.
Absagen gehören dazu
Es funktioniert nicht immer mit der ersten Bewerbung. Es lohnt sich aber, über die Gründe einer Absage nachzudenken. Auch darf man über die Gründe beim Lehrbetrieb nachfragen. Das kann nützlich sein, um Fehler bei den weiteren Bewerbungen zu vermeiden. Falls es mit der Lehrstelle im Wunschberuf oder im Wunschbetrieb nicht klappt, ist es wichtig, auch alternative Lösungen im Hinterkopf zu haben. Vielleicht muss man Kompromisse eingehen und eine berufliche Grundbildung in einem verwandten Beruf oder ein Zwischenjahr absolvieren. Wenn man eine Zusage von einem Lehrbetrieb erhalten hat, muss man nur zusagen, wenn man sich vorstellen kann in diesem Betrieb die Lehre zu absolvieren.